1. Mai 2013

Existenzgründung in Deutschland – international abgeschlagen

Existenzgründer haben es schwer in Deutschland. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young. Gemäß der Ernst & Young-Studie in der mehr als 1.000 Gründer aus allen G-20 Ländern zu den Rahmenbedingungen für Existenzgründungen befragt wurden, belegt Deutschland lediglich den 13. Rang. Beklagt werden insbesondere die hohen bürokratischen Hürden, hohe Gründungskosten sowie die hohe Steuerbelastung für Start-ups. Je 1.000 Einwohner und Jahr wird in Deutschland nur 1 Unternehmen neu gegründet. In Großbritannien ist die Gründungsquote 9 mal so hoch. Die Ergebnisse von Ernst & Young werden durch den Länderbericht Deutschland zum „Global Entrepreneurship Monitor der Leibnitz Universität Hannover und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gestützt. Der Bericht kommt u.a. zu dem Ergebnis, dass Deutschland beim Anteil der Unternehmensgründungen von 18- bis 64-Jährigen im unteren Mittelfeld der vergleichbaren 24 Industrieländer liegt.

Die Politik will nun den Gründerstandort neu beleben. Mit dem Investitionszuschuss Wagniskapital hat das Bundeswirtschaftsministerium erst kürzlich einen ersten Schritt getan. Das neue Förderprogramm will privates Beteiligungskapital zur Finanzierung von jungen innovativen Unternehmen und Existenzgründungen mobilisieren. Einen 20%igen Zuschuss erhalten Investoren, wenn sie in ein junges Start-up Unternehmen investieren. Ob der Politik es gelingt mit diesem Programm die Gründerszene in Deutschland an das Niveau der anderen Industrienationen heranzuführen bleibt abzuwarten. Die Ziele sind jedoch ehrgeizig. So erklärte Ernst Burgbacher (FDP) und seines Zeichens Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium am 15.05.2013 im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum Investitionszuschuss Wagniskapital, „Der Traum, … wir wollen gerne, dass das nächste Facebook, das nächste Google, nicht im Silicon Valley sondern in Deutschland entsteht…“. Der Gründerstandort Berlin sei, laut Burgbacher schon auf einem guten Weg.

Ruhrpottstartups würde natürlich interessieren, was nun die Bundesregierung für das Ruhrgebiet geplant hat. Oder ist die Gründungsförderung reine Ländersache, bzw. Sache der Kommunen? In diesem Fall wäre auch der Berliner Start-up Boom kein Verdienst dieser Bundesregierung, oder?

Liebe Leser, liebe Gründerinnen und Gründer, schreibt uns doch Eure Meinung zur Situation im Ruhrgebiet! Wie beurteilt Ihr die Rahmenbedingungen für Existenzgründer im Ruhrgebiet. Gibt es ausreichend Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten? Gibt es ausreichende und qualitativ gute Beratungsleistungen für Gründer? Wurdet Ihr bei Eurer Gründung durch bürokratische Hemmnisse belastet? Würdet Ihr sagen der Ruhrpott ist der ideale Gründerstandortort? Was müsste man hier verbessern? Wir sind gespannt auf Eure Meinung!

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