2. Dezember 2019

RuhrSummit 2019 – Rückschau

In Dortmund lockte der Digital-Gipfel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, während in Köln die Digital X und in Bochum der RuhrSummit stattfand. Man konnte fast den Eindruck gewinnen, dass sich die gesamte digitale Gründerszene in der letzten Oktoberwoche im Umkreis von 100 Kilometern in Nordrhein-Westfalen traf. Wir entschieden uns für letztere Veranstaltung und mussten unsere Entscheidung nicht bereuen. Lest hier eine kurze Rückschau auf den Event, welche Speaker vertreten waren und was sonst noch so passiert ist.

Vollgepacktes Konferenzprogramm
Eines müssen wir in letzter Zeit immer wieder feststellen. Die Vortragsprogramme von Konferenzen sind zu vollgepackt, um einen Großteil davon wirklich mitzunehmen. Vermutlich bleibt Veranstaltern gar keine andere Wahl. Schließlich muss das Programm möglichst vielfältig sein, um genug zahlende Teilnehmer akquirieren zu können. Dies gilt wohl vor allem, wenn am selben Termin mehrere weitere hochkarätige Veranstaltungen locken. Schade, vor allem für die Besucher, die gerne so viele Programmpunkte wie möglich mitnehmen möchten und nichts verpassen wollen. Auch beim RuhrSummit standen wir vor dieser Herausforderung, wobei uns die Aufteilung der Slots sehr gut gefallen hat. Auf der Main Stage ging es mehr um Inspiration. Bekannte Gründer erzählten über ihre Ups and Downs und in Podiumsdiskussionen wurde ein Blick in die Zukunft gewagt. In den Insight Talks konnte man sehr detaillierte Einblicke in unterschiedliche Branchen und Tätigkeiten erhalten. Inspiration aus anderen Ländern gab es auf der International Stage und die Gründerallianz Stage lockte mit hochkarätigen Panels mit klasse Q and A-Sessions. Wem das noch nicht reichte, der konnte auf der Pitch Stage beide Tage lang Pitches vieler verschiedener Start-Ups bewundern, aus welchen am Schluss der Veranstaltung der beste Pitch gekürt wurde. Darüber hinaus gab es natürlich auch eine Ausstellungsfläche, auf der sich interessante Start-Ups zeigten. Leider sorgte dieses bunte Angebot jedoch ein ums andere Mal dafür, dass die Main Stage durchaus verwaist daherkam. Der Platz für geschätzt 1.000 Zuhörer konnte meist nicht ausgefüllt werden.

Hoch lebe das Ruhrgebiet
Mit dem RuhrSummit will man das Ruhrgebiet als attraktiven Standort für Start-Ups und Investoren bewerben. Dies machten alle Beteiligten immer wieder unmissverständlich klar. Eine der größten europäischen Metropolregionen, mit 22 Hochschulen die dichteste Hochschullandschaft Europas, zahlreiche DAX-Konzerne in der Umgebung und ein breit aufgestellter Mittelstand. Auf dem RuhrSummit wurde uns dann klar: Auch die Start-Up-Szene wächst und gedeiht. Dies zeigte auch das mit Gründern aus dem Ruhrgebiet gespickte Konferenzprogramm.
Eins der bekanntesten Start-Ups aus dem Ruhrgebiet ist sicherlich urlaubsguru. Der Gründer Daniel Marx gab spannende Einblicke in die Entwicklung des Start-Ups aus Holzwickede bei Dortmund. Er startete mit seinem Co-Gründer im Jahr 2012 als Reiseblog, ohne Businessmodell. Heute beschäftigt urlaubsguru circa 200 Mitarbeiter, die für das Unternehmen die spannendsten und günstigsten Reiseangebote finden und kuratieren.
Der eine oder andere dürfte auch noch die Websites ausbildung.de und meinpraktikum.de kennen. Deren Gründer, Stefan Peukert, ist heute Gründer und Geschäftsführer von masterplan. Er zeigte auf, wie er sein Wissen aus seinen vorangegangenen Gründungen nutzt, um masterplan in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Das Unternehmen aus Bochum bietet eine digitale Lernplattform für Unternehmen bzw. deren Mitarbeiter an und hilft heute sogar der CDU beim Erlernen von digitalem Know-how. Ganz anders, aber nicht minder erfolgreich: Dr. Burkhard Maaß und Dr. Christian Großmann von ingpuls aus Bochum. Das Unternehmen vertreibt einen neuartigen Werkstoff namens FGL, welcher z.B. in der Automobilindustrie eingesetzt wird, und beschäftigt heute über 50 Mitarbeiter.
Auf beiden Bühnen tauchten über beide Tage hinweg immer wieder hochspannende UnternehmerInnen auf, die man als Berliner eher in der Hauptstadt verortet hätte, die tatsächlich aber das Ruhrgebiet ihr zu Hause nennen. Die gesamte Agenda der Veranstaltung findet man übrigens hier.

Inspiration und echte Insights
Wir tingelten fleißig zwischen Main Stage und den sogenannten Insight Talks hin und her. Dies war für uns die perfekte Mischung aus echten Insights und purer Inspiration. So zeigte uns Johannes Schöll von ICAROS auf, wie man ein Hardware-Start-Up erfolgreich machen kann. Arndt Roller, der Ex-CEO von Parship, nahm uns mit in die Höhen und Tiefen bei der Entwicklung von Parship. Marc Appelhoff von home24 malte den bisherigen Weg des mittlerweile börsennotierten Unternehmens auf und Nico Gramenz, Gründer der Factory Berlin, sprach über den Aufbau von funktionierenden Communities.
Zwischendurch lernten wir in den Insight Talks, wie man die Pressearbeit in Start-Ups aufstellt, Marken in einer sich wandelnden Gesellschaft aufbaut, was man braucht um einen Podcast aufzuziehen und wie man Business Angels gewinnt.
Womit wir wieder bei unserem ersten Punkt wären: Das Programm war zu vollgepackt, um alle Inhalte in ganzer Präsenz und voller Aufmerksamkeit mitzunehmen. Das, was wir aber mitnehmen konnten, hat uns wirklich nachhaltig begeistert. Genau diese Vorträge haben wir für Euch zusammengefasst. Man findet sie als Audio- und Textversionen hier.

Unser persönliches Highlight der Veranstaltung zeigte uns einmal mehr, warum es sich lohnt auf Events zu gehen. Sven Schmidt, der bekannte Internetinvestor und Gründer von machinensucher.de aus Essen, hatte ja bereits in der Vergangenheit nicht mit Kritik an home24 gespart. Kurz vor der Keynote von Marc Appelhoff von home24, fand der OMR-Live-Podcast mit Philipp Westermeyer auf der Main Stage statt. Natürlich war auch Sven Schmitt hier vertreten. Erneut teilte er ordentlich gegen home24 aus. Doch Appelhoff stellte sich nach seiner Keynote der Diskussion. Vor versammelter Mannschaft diskutierten die beiden leidenschaftlich über den Börsengang des Unternehmens und damit verbundene Informationen. Legendär.
Eine Vielzahl der Keynotes und viele weitere Vorträge des RuhrSummit 2019 kann man ab jetzt hier als Audio- und Textzusammenfassung finden.

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